Camino Norte 2017: Tag 30 – Santa Irene – Santiago (km 858)

​DIE LETZTEN 21 KM =)
VERKATERT

Wache um 6:20 auf. Holla ich bin noch rauschig 😅 war ein geiler Abend gestern. Pre-Santiago Party. Sarah meinte einfach ich hab das bekommen was ich gebraucht hab. Von ner Welle gut drauf überrollt werden. Brian und Gene fast im Partnerlook 😁

Frühstück besteht aus Nescafe und Haribo. Ausgewogen Koffein und Zucker mit Fruchtgeschmack. 40 Minuten Zeit was salziges für den Körper zu bekommen bevor mich der Kater erwischt. Iwie geil schon gefeiert zu haben. Nimmt den Druck es in Santiago tun zu müssen.
Wir dürften gestern etwas pilgerische Unruhestifter gewesen sein beim Heimkommen. Der Herbergsvater hat uns zum Gasthaus gefahren und abgeholt. VOI NETT! Dürfen bei Weg zum Zimmer lauter gewesen sein als auf Zehenspitzen. Tödliche Blicke und Silencio Rufe. Sorry unangenehm. Weiß. War ein feiner Abend. Grinse no immer.

Jemand hat den außen steckenden Zimmerschlüssel vom Dreibettzimmer von Sarah, Gene und Brian umgedrehen und somit zugesperrt. Die drei mussten morgens nach Klopfzeichen von außen befreit werden. Hatten sich schon überlegt wie man den Drang auf die Toilette zu gehen unterdrücken kann. Oder doch aus dem Fenster abseilen? Oder…

AUF NACH SANTIAGO – Die letzten 21 km

Spaziere als erster los. 
Erster Stop bei Tankstelle. Katerfrühstück eins Leo und Orangensaft. 

Zweiter Stop beim Cafe. Kaffee und Schokotasche. Im Fernsehen word der Stierlauf von Pampelona übertragen. Manche Leute erwischts und hängen auf den Hörnern, fliegen durch die Luft oder werden übertrampelt und bleiben liege. Autsch. Fasziniert und zugleich geschüttelt vertief ich mich in was freundlicheres “hallo  Schokotasche”.

Die ersten Menschenmengen ziehen vorbei.

Brauch noch was salziges.
Dritter Stop bei nem Supermarkt. Cola, Jamon und Tortillas (Doritos – seit Neuseeland meine heiße Liebe)

Zucker, Salz, Flüssigkeit. Alles da. Weiter gehts.

MENSCHENMASSEN 

Wahnsinn. Fast wie beim Wien Marathon, nur langsamer. Die letzten 100 km vor Santiago kommen viele Kurzpilger und Gruppen dazu. Nach der Ruhe am Nordweg grad bissi von den Menschenmassen überfordert. Slalomlauf durch Pilger.
Kleine Schmerztablette. Erste am Camino. Kater Kopfweh beheben. Danke Pharmaindustrie.

VORBEREITUNG DER ANKUFT

Bin in Santiago kurz vor der Kathedrale. Entdecke ein nettes Cafe la Fleur. Fussbremse!

Kuchen (Tart del Santiago) und Kaffee. Bloggen. Bilder hochladen. Vorbeiziehende Pilger beobachtet. Reise revüe passieren lassen. Whatsappen. Zeit für Muse. Nach 2 Stunden bin soweit.  Auf gehts.

ANKUNFT KATHEDRALE
Keine Engelsgesänge. Keine Plärereien (noch, kommt morgen schon noch wenn ich unerwartet Frieda wieder sehe). Aber einfach schön =) Einreiten wie es diesmal mein Weg war.
Wie nen guten Freund wiedersehen. Nein, das Wiedersehen hat ned weh getan. Sehe diesmal wieder andere Seiten von Santiago.
Pilger sitzen, stehen, liegen, kuscheln, drücken, heulen, jubeln, springen, blödeln vor der Kathedrale. Zwei spielen mit ner Spanischen Flagge Stier und Torero. Andere zwei Schwertkampf mit Stöcken. Ich massier meine Füße (danke Jungs!) und ess Doritos.
Einfach mal hier abliegen, dann durch die Stadt flanieren, wirken lassen, …

Händler. Straßenkünstler. Berufsbettler. Touristen. Einheimische. Alles mischt sich. Tagsüber gehört die Innenstadt den Touristen. Nachts den Einheimischen.

Treffe Lukas uns Sarah für die Pilgermesse. Blödeln. 

Weihrauchkelchschwingen heute nicht. Dafür eine Nonne mit Engelstimme. Glaub ich hab mich in eine Stimme verknallt?! Gottchen wie schön die singt. Weiblich klar sanft entspannt. Krass.
Kirche aus. Heiligen umarmt. Checkliste des Pilgers grün (bis auf den Weihrauch, da gibt’s morgen ein Video von Mitpilger Benjamin aus Deutschland)

Lui trifft ein. Zeit fürs Familienfoto 😂 Ulken rum

Trinken Bierchen, essen Tapas, hören Lifemusik, bestaunen den Sonnenuntergang. Sarah und ich no bissi verkatert. Wollen die Feier am Vorabend zur Tradition erheben. Macht das Ankommen entspannter ☺

FLEISCHESLUST

Hab mords Fleischlust. Seit zwei am Nachmittag red ich von einem Steak. Es ist halb Elf. Noch immer hat das gute Stück seinen Weg nicht in meinen Magen gefunden. Brian uns Gene wollen noch Abendessen und planen ebenso sich ein Steak zu gönnen. Hatten dafür tagsüber die Restaurants und deren ausgestellten Steaks herzhaft geprüft und ein besonders vielversprechendes Lokal ins Auge gefasst. Komme nach, direkt zu Salat, Wein und ein 1 kg schweres 55 Tage lang abgehangenes Dry Age Ribeye Steak perfekt rare done. Die Jungs erklären mir wie sie gutes Fleisch erkennen und wonach sie gesucht hatten. Ich red scho seit 2 Nachmittags von nem Steak. Um 23 Uhr beiß ich ins Fleisch. Muss fast weinen vor geschmacklicher Geilheit. Für die Jungs sehr unerwartet eines der besten Steaks ihres Lebens. Es zergeht auf der Zunge. Fast süßlich. Sehr sehr happy. 

Letzte Reste finden

Es ist VOLLMOND =)

Nachts hat Santiago einen eigenen Scharm. Lebendiges Nachtleben gemischt mit fotogener beleuchteter Innenstadt.

Frozen Yoghurt am Weg heim. FEIN =)

In der Herberge wird es eine kurze Nacht😏 morgen ist Chill Day. Freu mich
Das ist einer der letzten Blogs. Die kommenden Tage gehören mir zum Abschließen der Reise. Zum Ankommen. Heimkehren. Zeit dafür nehmen. Drum weniger Bloggen.

BUEN CAMINO

3 responses to “Camino Norte 2017: Tag 30 – Santa Irene – Santiago (km 858)

  1. War schön deine Reise nachzulesen und die Fotos waren sehr, sehr fein!

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