Camino Norte 2017: Tag 20 – El Punto – Cadavedo (km 603)

MORGENWACHE

6:00 Uhr. Knacks, drück, autschi, aufstehen. Nacht am Fliesenboden verbracht. Ohne Unterlage. Bettwanzen Verdacht. Rucksack in Ordnung gebracht. Frühstück überdacht.

VERLASSE EL PUNTO

Noch ist es bewölkt. Unklar ob es gleich regnet oder wir doch trocken bleiben. Morgenstimmung lässt hoffen.

SONNENTANZ

Endlich wieder Sonne. Führe einen Freudenstanz auf 😂 Nach drei Tagen Regen sau geil. Die Sonne wärmt den Körper. Gemüt lacht.

UMWEGE 

Gehe nach El Punto wieder einen Umweg über die Küste. Ist einfach schöner. Mir ist lieber langsamer vorankommem und mehr sehen als schneller am Ziel sein und sich fragen was man von der Reise mitgenommen hat.

BADEN ZWISCHENDURCH

Schöne Auenlandschaft am Weg zum Strand – glaub Playa de Pasadorio.

Es ist ein Kieselstrand mit Hand bis Fussball großen Steinen. Ich wackel. Baden? Sonne kommt raus. Ja! Wer weiß wie lang die Sonne noch scheint. Badehose an (böse Hose – verwanzt!) und ab ins Wasser. Kalt. Brrr. 100 m raus. Dreh mich im Wasser 360 Grad. Allein in einer wunderschönen Bucht.

Jausne am Strand. Weiter vorne wird ein Kamerawagen bei einem Cafe für einen Dreh aufgebaut. Neugierig Fotografier ich. Fühl mich wie ein Paparazzi und Voyeur zugleich 😅

Der Weg zurück nach oben ist verschlungen. Nicht der offizielle Pfad. Pfeile in allen Farben und Richtungen. Mit ein bisschen Orientierung finde ich leicht zum offiziellen Weg zurück.
Gehe durch Dörfer und über Hohlwege im Wald. 

Beim Abstieg nach Soto de Luna treffe ich Lui meditierend am Weg. Lachen uns an. Low Five. Machen uns aus treffen uns beim nächsten Cafe.

SOTO DE LUNA
Sitze gemeinsam mit Lui im Cafe. Es ist kurz vor 12. Habe mir eine Stunde Zeit genommen zum Bloggen. Die Gedanken der letzen Tage niederschreiben.
Was mich seit drei Tagen laufend nervt und im Hinterkopf mitschwingt ist das Thema mit den Bettwanzen. Erster Dekontaminstionstag war leider trotz Hoffnung nicht erfolgreich. Verbesserungsmaßnahmen sind klar. Jetzt brauch ich nur noch eine größere Stadt mit Waschsaloon und Supermarkt. Ribadeo scheint die nächste zu sein. Kommt aber erst in ein paar Tage. Darum suche ich zumindest einen Supermarkt der Insektenspray und große Schwarze Müllsäcke hat. Bin etwas paranoid geworden. Jeder Juckreiz wird scho mit ner Wanze in Verbindung gebracht.

DREIERLEI WEGE

Nach Soto de Lunar hat man dreierlei Möglichkeiten zu gehen. Einen Weg über die Hügel. Einen Weg entlang der Straße. Einen Weg näher an der Küste.
Wir landen auf den Bergen. Es beginnt zu Regnen. Ziehen uns die Ponchos über. Wühlen uns durchs Dickicht. 

Suchen einen Weg retour zur Küste hinunter nach Novellana. Fragen einen vorbeikommenden Bergläufer wo wir vom Berg runter nach Novellana kommen um auf die Meerroute zu wechseln. Er beschreibt uns den Weg. Wir finden ihn mit etwas suchen. Jausnen unter zwei Eichen. Es beginnt zu schütten. In 5 Minuten sind unsere Schuhe durchnässt. Sobald man durchnässt ist macht einem der Regen nichts mehr aus. Fühlen uns wie bei einer Regression vom trockenen Menschen zum Fisch im Wasser. Suchen den Weg ins Tal. Kommen bei einem verlassenen Haus vorbei. Mystisch. Man weiß es ist kalt wenn beim Pinkeln Dampf aufsteigt. 

Wir erblicken den Weg ins Tal. JACKPOT.

INDIANER AUF JAGD
Es schüttet. Das Wasser schießt den Weg hinab. Um uns dichter Wald. Sind durchnässt bis auf die Haut. Statt gehen beginnen wir zu laufen. Immer schneller. Rennen den Waldpfad hinab wie zwei Navaho Indianer die jagend das verletzte Wild durchs Unterholz verfolgen. Gepusht vom Tempo und der Fokus des Blicks zum nächsten Schritt. Jaulen. Springen über Büsche, Steine, Pfützen, hohes Gras. Fühlen uns stark, roh, wild, frei, geerdet. Wild urtümlich rufend. Springen links rechts. Folgen der Schwerkraft. Der weiche Boden dämpft unsere Schritte. Wasser spritzt. Gras fliegt. Der Rucksack kaum spürbar. Der nächste Schritt zählt. Voller Fokus. Herz pumpt. Wild. Adrenalin. Ja, das hatten wir gebraucht. Macht den Kopf frei. GEIL.

Kommen aus dem Waldweg raus. Auf Ensorphin. 500 Meter von Novellana. Es hört auf zu Regnen. PUMPED HAPPY.

CASTANERAS
Biegen ab nach Castaneras ans Meer zu einem Aussichtspunkt. Der Wind bläst wie blöde. Fühl mich wie ein Kite mit dem Poncho.

Selbst die Mülltonne gibt auf. Zu viel Wind heute. 

Lauschig hier. Kleine Farmen. Liebe diese Ziegen im Hintergrund.

Ausblick lohnt sich. Links ist der Playa del Silencio, soll einer der schönsten Strände in Asturia sein.

SANTA MARINA

Kehren um und steigen ab auf einen direkteren Weg nach Santa Marina. Es geht heute viel rauf und runter. 

Die Natur wird grüner. 

Das Regenwasser fließt von der Autobrücke ab und wir schauen staunend auf die Tropfen die sich vom Wind im 50 Meter Fall davon getragen werden. Eine Himmelsdusche. Geil. Lachen. Fangen Tropfen. Wer einen bekommt jubelt.

Herrliche Bachlandschaft in ursprünglichem Eichen und Ahorn Wald. Verweilen. 

Gegenüber ist eine Eukalyptus Monokultur. Eine schnell wachsende, sich schnell verbreitende, die einheimische Pflanzenwelt verdrängende Pflanze.
Hügel um Hügel. Weg um Weg. Da geht’s rauf. Der gelbe Pfeil ist unser Freund.

Reden viel. Sind nicht immer einer Meinung. Trotzdem am selben Weg. Diskutieren. Gehen. Haben Freude.

CADAVEDO
Sind da!

Essen Kresseblätter und Blüten. Wasser ist seit 2 Stunden alle. Sind durstig. 
Einkaufen. Obst. Eis. Käse. Joghurt. Nüsse. Schokolade. Zwiebel. Pilgergoodies. 

Zweites Geschäft. ENDLICH Insektenspray zur Bettwanzentötung und Müllsäcke als hermetisch abgeriegelter Inkubationsraum fürs giftige Spray. HAPPY! 😂 Kann aktiv werden.
Weiter zur Herberge.

Hospitaliera auf mitgeschleifte Bettwanzen aufmerksam machen. Schlafe im Schuppen heute. Morgen Dekontaminationstag 2.  
Duschen. Einfaches Abendessen 

Fertigpasta mittels Mikrowelle gekocht. Glas Wein. Tee. Reden. Plaudern übers Telefon mit daheim 😁 Tagebuch schreiben. Nachtlager beziehen. Selbstgewählt im Schuppen. Keep the bed safe.

RESÜMEE

Ein geiler Tag.

Es zählt weniger was beim Gespräch rauskommt aus mehr was beim gemeinsamen Weg raus kommt. 

Jeder geht am besten den Weg der Energie bringt.

Camino Norte 2017: Tag 19 – Aviles – El Punto (km 567)

Tag der mentalen Herausforderungen. Entschleunigtes Gehen. Regen Sonne Regen. 35 km. (Um)weg um die Küste.

MORGENWACHE

Bin um 5:40 auf. Gemeinsam mit den Möven.und ersten Pilgern. Etwas kühl im der Nacht. Dank Lukas Unterlagsmatte bissi weicher als am Vortag. Keim Schnarcher und Frischluft. Es ist trocken! =)

ABMARSCH 7:30, GPS UND REISEFÜHRERPILGER

Schreibe noch Blog. Packe meine Sachen. Lukas und ich gehen gemeinsam um 7:30 los. Der Weg durch Aviles ist mäßig gut ausgeschildert. Ein GPS Pilger hat hier Vorteile. Ich bin Reiseführerpilger. Der hat kleine Karten in einem grob genugen Maßstab aber ohne Straßennamen. Aber dank verwirrt schauens taucht meist irgendwo aus einer unerwarteten Richtung ein Einheimischer auf den Weg weisend. Man ist weiter. Oder zwei Personen erscheinen die unterschiedliche Wege zeigen. Man wählt und weiß sich in der Verwirrung bestätigt 😂 im Zweifel auf ein Zeichen warten (nicht spirituell gemeint sondern gelber Pfeil, Muschel, Schild, Mitpilger der beim Gehen überzeugt aussieht).

Kommen an der Kirche in Aviles. Vorbei. Kurze Einkehr. Weiter gehts.

LUKAS GIBT GAS

Lukas gibt Gas. Marschiert mal voraus. Wollen ins in El Punto treffen. Treffe unterwegs Mitpilger Adrian aus Spanien. Auch er ist schnell unterwegs. Wird heute später mit Lukas gehen, sein Poncho verlieren und Lukas diesen finden und ihm wiedergeben. Bei Regenwetter ein Jakpot für nen Pilger.

REGENWETTER – DON LIEBT ES – BEHERZT ENTSCHLEUNIGEN

Es hat zu regnen begonnen. Mein Poncho und ich entwickeln eine tiefergehende Beziehung. Haben sonnige, windige und verregnete Phasen gemeinsam.

Blick auf Salinas nach einer Stunde gehen.

Treffe nach dem Abstieg nach Salinas auf Don aus Irland. Don geht langsam. Grad recht für mich zum bestellten Entschleunigen.

Don ist ein 63 jähriger Englischlehrer. Lebt seit 36 Jahren in Spanien. Ist verheiratet. Hat einen Sohn mit 25. Ein lieber Kerl. Höflich. Lustig. Beherzt. Ein irischer Professor. Hat lieber Regen als Hitze. Der Camino Führer in der Hand vom Regen durchnässt. Aber den braucht er wirklich griffbereit. 

Don ist Camino Junkie. Seine Frau schüttelt nur no den Kopf. Er kann nicht anders. Liebt es. Findet oft die Pfeile nicht und erzählt stundenlang lustige oder bewegende Geschichten. 

Abenteuer wenn er sich durch stachelige Bärensträucher kämpft, auf Nudistenstrände stolpert und am Weg erschöpft liegenbleibt und ihm wer den Rucksack ins nächste Dorf trägt damit er heil wo unterkommt.

Geschichten wie er seinen Führerschein ohne Prüfung und nur 10 Minuten Fahrpraxis bekam und im nächsten Moment über die Geschichte der englische Sprache bis zurück zu Wikingern, Sachsen und Römern berichtet, aus Deutsch Nordisch und Lateinisch entstand, eine sehr junge Sprache ist und sich sehr schnell entwickelt hat und noch immer tut.

So verbringen wir die nächsten drei Stunden durch Grüne Spazierend.

Vorbei an Rodungen von Eukalyptuswäldern.

Stapfen durch den Morast im Wald. 10 cm Gatsch nach dem Regen. Besser gesagt navigieren wir am Weg links und rechts davon. Gras und trockene Böschungen sind uns lieb. Vermeiden recht erfolgreich der Gravitation nachzugeben und uns im Schlamm zu sulen. Nachdem wir mehrmals den Weg richtig erraten hatten kommen wir aus den Wald. Der gelbe Pfeil ist dein Freund. Manche Freunde sind nicht immer da wenn man sie gern hätte. Laden vor der Burg von El Castillo

Steigen nach Soto del Barco auf und gönnen uns ein Bier und Cafe mit Snack.

Don und ich gehen langsam, vielleicht 3,5 km/H. Trotzdem weit. Fast 20 km geknackt. Entspannt. Plaudernd. Langsam weit kommen.

Gehen über die Brücke beim Fluss. Es hat Ebbe. Die Boote liegen tief. Gatschlandschaft. Fische tummeln sich im seichten.

Am Ende der Brücke gibts ein Erinnerungsfoto der langsam Geher.

Wollte ja no a bissl runterbremsen vor Santiago 😉 geht mir sonst zu schnell. Wie sich in den kommenden Tagen zeigt scheinbar auch Lui und Sarah 😂

Don geht grad aus weiter nach Muros de Nalon. Ich biege rechts ab zur Küste. Entschleunigt das Meer sehen. Gibt nicht mehr viele Gelegenheiten am Weg. Ab Ribadero gehts ins Landesinnere. Überhaupt kommt Santiago verdammt schnell. Iwie zu schnell.

KÜSTENWEG NACH SAN ESTEBAN UND WEITER – BIS SPÄTER DON!

Mache nach Soto del Barco einen Umweg über die Küste. Der direkte Weg führt landeinwärts. Ich will MEER 

Don und mein Weg trennen sich. Bis zum Anruf Abends =)

Gehe nach San Esteban einer Hafenstadt.

Weiter zum Spitz unterhalb der Kirche von Espirito Santo. Fühle mich wie in meiner Meereskatedrale. Wie in Neuseeland. Einem meiner Energiepole. Hüpfe von Stein zu Stein. Suche Krabben. Stelle mir vor wie ich mich mit der Harpune ins Wasser gleiten lasse und zwischen den Felsen nach Fischen jage.

Steige zur Kirche auf. Wilde schöne Ausblicke. Sonnenfenster sei dank. 
Gehe der Beschreibung aus dem Buch entlang der Küste. Zurück zur Einfahrt in Hafen von San Esteban de Pravia.

Ausblick nach vor der Küste entlang Richtung Playa Aguilar.

Weiter der Küste entlang bis es runter zum Playa Aguilar geht. 

Das Foto ist nicht der Playa Aguilar sondern die Bucht davor. Gefahrenschilder weil es links bei den Felsen grauslig werden kann wenn einen die Wellen dort dagegen waschen. Hundeverbot.

In der Zwischenzeit hat mich Lui kontaktiert. Er ist in El Punto. Reserviert für mich ein Bett. Lukas wurde durchgewunken weil voll. Hatte vorgehabt deswegen retour nach Muros de Nalon zu gehen. Bleibt mir jetzt erspart. Bin froh drum.
Badehose an. Rein ins Wasser. Wellenreiten am Bauch. Schwimmen ist heut ned so.
Komme raus. Hose aus.

FUUUUUUUUUCK – WIEDER WANZENBISSE 🤤

Ich hab WIEDER scheiss Wanzenbisse!! Habe die Badehose nicht gewaschen gehabt. Da dürfte ein Mostviech drinnen gewesen sein. Jetzt heißt es Bug gegen Boris. Morgen Dekontaminstionstag 2 – mit verbessertem Setup. Gewand das ich trag nach Waschen in eine Tüte und entgiften. Dafür frisches Gewand anziehen. Das zu entgiftende Gewand wieder waschen. ☝🏻🤓

Und es beginnt wieder zu Regnen – Doppel FUCK 

EL PUNTO

Komme in der Unterkunft in El Punto an. Lui, Alba, Adrian sind scho da. Ich geselle mich dazu. Rucksack in einen Müllsack. Verhüterli fürs Gepäck. Schnelle Dusche. Brauche ein neues T-shirt, das ist scho a bissl ramponiert.

Als Zimmerschlüssel eine freundlich lachende Wanze 😈 😂 das Leben hat Humor

ERKUNDUNG CUDILLERO

Spazieren zu 6 nach Cusilerra im Regen. Einkaufen und Hafen ansehen. Geile Stadt.

 

Meer rollt rein. Fische sammeln sich beim Abwasser zum Jausen. Spazieren zum Leuchtturm und retour.

Gruppenfoto (Von links nach rechts: Adrian, Jesus und Oscar, Alba, Lui, Boris)

Versteckte Stiege. Er ging Milch holen und kam nie wieder 😂 Treppe des Todes

Bei uns gibts frisches. Einkaufen dann mit dem Taxi heim. 30 EUR für Shopping mit Wein, viel Gemüse UND Taxi. Wahnsinnspreise.

ABENDESSEN

Ich koche Shakshuka. Zwiebel, Tomate, Paprika Sauce mit Ei. Gelernt bei Eyal in Israel  👌

Dazu Tunfischsalat. Quinoa. Tomaten Oliven Zwiebel Salat. Guacamole. Wein

Es schmeckt geil. Eine weitere Mitesserin hilft uns es fast aufzuessen. Ihr gesündestes Essen bisher am Camino.

PLATT

Bin platt. Lui nimmt mein Bett. Damit hat Alba eines alleine.
Ich quartier mich am Gang am Fliesenboden mit meinem Schlafsack ein. Schutzmaßnahme wegen Bettwanzen vor Dekontaminstionstag 2.

Hart, bissi kühl, aber trocken und in Poleposition zum Badezimmer 😂
Ja ist bissi zach. Und ich freu mich auf eine Matratze, Polster, Stigmafreiheit 🙄

Da fällt einem erst wieder mal auf wie geil das ist und für wie natürlich wie das nehmen.

Good night. Dont let the “bed bugs” bite!

Scheiss Spruch und total passend 😂

Bis morgen!

Camino Norte 2017: Tag 18 – Gijon – Aviles (km 532)

25 km, Nieselregen bis bewölkt, Dekontaminationstag, Bekämpfung mitpilgernder Bettwanzen


AUSSCHLAFEN TROTZ NACHT AM BODEN

Habe die Nacht am Boden verbracht. Ohne Unterlage. Hab noch keine. Bissi hart aber okay. Erst Bettwanzen Bekämpfungsprogramm absolvieren bevor ich weitere Betten verseuche. Hab mir in einer Herberge Bettwanzen eingefangen. Lästige Viecher. Nicht gefährlich aber unangenehm. Durch die Vielzahl der Pilger reisen sie schnell von einer Herberge zur anderen. Die Hospitalieros können nur begrenzt was tun. Eigenverantwortung bei der Bekämpfung und Vorbeugung sind wichtig. Kein Rucksack am Bett. Rucksack vorbeugend mit Insektenschutz behandelt. Seidenschlafsack mit Hülle für den Polster. Kein direkter Kontakt mit dem Bett. Wenn man sie eventuell hat, Verdacht reicht, sein gesamtes Gepäck dekontaminieren. Das ist heute mein Plan. Offenheit über die Lage mit Hospitalieros und Mitpilgern. Dann kann man vorbeugen.

Erstens Aufwachen 6:30 mal zwei Augen aufgemacht. Lukas und Lui schlafen. Augen wieder zu. Um 8:00 auferstanden. Fein wars. Machen uns fertig. Bekommen einen Kaffee zum Frühstück.

WETTERAUSBLICK

Das Wetter der kommenden 6 Tage ist feucht bis nass. 

Wenns nur nieselt, wie es grad ist, voi okay. Wenns konstant regnet oder schüttet wird es bissi zacher. Es wird feucht und kühl. In Bewegung bleiben. Ma wird zum Fisch. 

Unangenehm ist der wechsel von trocken zu nass. Morgens in Nasse Socken und Schuhe rein oder feuchter Schlafsack.
In Regenmontur gehüllt spazieren wir zum Treffpunkt mit Sarah.
Andere nutzen das Wetter ebenso. Fischer am Strand von Gijon.

ENGLISCHES REGENWETTER MEETS SPANISCHES HITZE

Wir grübeln wie wir die spanische Nordküste charakterisieren können. Sie hat was eigenes. Lui meint recht treffend wie eine Mischung aus Spanischer Hitze und verregnetem England an einer Küste.

FRÜHSTÜCK MIT SARAH

Sarah is in Town. Treffen uns zum Frühstück mit frisch gepresstem O-saft und mitgebrachter reifer Melone. Die Kellnerin plaudert mit uns und verkostet mit Melone.

ABMARSCH

Lukas und ich gehen gemeinsam los. Lui bleibt noch zum Einkaufen. Wir treffen uns voraussichtlich Abends in der Herberge von Aviles wo Lui für uns kochen mag.

DUFT VON APFELMOST LIEGT IN DER LUFT

Der Duft von Apfelmost liegt in den Gassen der Bars in der Luft. Cider ist für Asturie wie für die Bayern das Bier. Der Apfelmost mit 5,5% wird von den Kellnern über Kopf in ein Glas geleert um diesen mit Luft für den Geschmack anzureichern. Das Glas wird dem Gast gereicht und in einem Zug ausgetrunken. Ein guter Teil des Ciders wird bei dem Kunststück verschüttet, entweder in einen Kübel, oder eben auf die Straße, was den Duft der Gassen nach Apfelmost nach geselligen Abenden erklärt. Der Verlust ist beim Flaschenpreis von ab 2,5 EUR im Lokal leicht zu verkraften und ein leiwandes Spektakel zum Beobachten oder selber experimentieren.

RAUS AUS GIJON

Am Weg aus Gijon raus geht es an einer endlos scheinenden Menge an Bars vorbei. Die Häuser werden weniger. 

Gijon ist recht industriell geprägt. Der Klang von Industrie und knisternden Stromleitungen, Autos und Zügen liegt in der Luft.

NATUR

Die ersten 6 Kilometer nach der Stadt gehts noch durch die Natur. Schön.
Treffen zwei US Amerikanerinnen Halli aus Michigan und Janel aus Arizona die aus religiösen Gründen den Jakobsweg gehen. Sie singen. Wir lauschen. Zumindest eine Zeit lang. 

VORSTADT NACH AVILES

Wir wandern an Industrie und brummenden LKWs auf Landstraßen vorbei durch die Vororte. Der Straßenlärm auf Landstraße und Autobahn ist gewaltig wenn man im Auto sitzt. Die 1 bis 2 Meter mi denen die Fahrzeuge von hinten mit 80 kmh an einem vorbeidröhnen stresst uns. Weniger schön. Ohren zu und durch.

Kleine Oasen zwischendurch.

Verkehr wird weniger. Tauchen in Aviles ein und kommen bei der Herberge an.

Mein wichtigster Satz heute: “Creo que tengo chinches en la mochilla” –  “Ich glaube ich habe Bettwanzen im Rucksack”

 
Werde gleich umsorgt und beraten. Treffe auch Claudia die mir gestern von ihren Bettwanzen erzählt hat. Borge mir ihren Insektenspray. Projekt Dekontamination kann starten.

DEKONTAMINATION – BETTWANZEN FREI

Heute ist Dekontaminstionstag!

Die kleinen Mistviecher der Bettwanzen loswerden. Eigentliche verstehe ich ihren Drang zu reisen. Aber dieser wird mit Insektenspray unterbunden! Zumindest wird es versucht.

Verblieben sind mir eine Badehose, ein langes Leibchen, Haube und Sandalen.
Alles nicht waschbare ist in einen großen schwarzen Müllsack getütet und der Sackinhalt mit Insektenvernichtungsmittel eingesprüht. Mindestens 2 Stunden ziehen lassen. Besser länger.

STADTRUNDE ZUM SPORTSHOP VOR DEKONTAMINATION

Drehe eine Runde durch die Altstadt vom Aviles auf der Suche nach einem Sportgeschäft. Eine schöne Stadt. 

Bin fasziniert von dem Automaten. 2 Drittel des Automaten der Apotheke sind nützliche Dinge für heiße Liebesnächte (Kondome, Gleitgel, Minivibrator, …) zum Rausdrücken falls die Apotheke zu hat. Find ich leiwand. Ehrlich. Spanisches Liebesgefühl.

SPORTSHOP WEGEN SIESTA GESCHLOSSEN

Unterlagsmatte kaufen. Es ist 15 Uhr. Shop hat zu wegen Siesta – Pause von 14 bis 17 Uhr 😂 Fix nicht wegen der Temperaturen.

WASCHSALOON

Sitze im Waschsalon. Alles Waschbaren wird bei 60 Grad gewaschen. Anschließend bei mindestens 45 Graz für 30 Minuten getrocknet. Ich gehe safe. 60 Grad Trocknung.

Irgendwie sind Waschsalons lässig. Anonym, vertraut und meditativ zugleich. Man kennt sich nicht, hilft sich aus, wartet gemeinsam auf die Wäsche. Liest, schreibt zb Blog. Man leitet mich in Spanisch an. Glücklicherweise versteh ich a bissl und Zeichensprache ergänzt das nicht verstandene.

Fertig fürs Bettwanzen freie schlafen am Boden oder freien MIT frisch gewaschener Wäsche, Schlafsack, Rucksack. Sorry Bettwanzen Jungs und Mädels. Diesmal reise ich allein. Brauch a bissl Zeit ohne euch 😂

ABENDESSEN

Lui stößt mit den Spaniern und Deutschen ein gemeinsames Abendessen mit 10 Personen an. Risotto mit Meeresfrüchten, Salate, Tomaten, Quinoa, Oliven, Chips, Weine … ich organisiere Melone, Orangen, Ananas Orangensaft … die Spanier Cider und Muschel. Lui kocht, wir machen die Salate. Lui schneidet sich grausig an ner Muscheldose und blutet die Abwasch voll. Krankenschwester verarztet ihn. Ich koch fertig. Tisch wird gedeckt und mit Essen, Wein, Coder behäuft. Menschen platzieren sich, reden und lachen, stoßen an.

Wieder eine Veggie Orgie 😁 mit Sitzen und plaudern bis später in der Nacht. FEIIINER ESSABEND. Alle sprechen Spanisch. Ich verstehe Brocken. WURSCHT. Fein ist.

SCHLAFLAGER
Schlafe heute Nacht draußen unter dem Vordach. Schutzmaßnahme um kein Bett zu infizieren. Frische Luft, Schnarchfrei, Vogelzwitschern, rufende Möven. Eigentlich lauschig. Bissi hart. Aber okay.

RESÜMEE

Die Probleme mit Bettwanzen brauchen von jedem Pilger der es weiß Transparenz und aktive Maßnahmen. Dann kann man gegensteuern uns vorbeugen. Die Transparenz hilft auch Mitpilgern zur Bewusstseinsbildung und was machbar ist.

Gemeinsame Abendessen sind einer der schönsten Teile des Camino. Es brodelt. Wird begegnet. Bleiben schöne Erinnerungen.

Camino Norte 2017: Tag 17 – Villaviciosa – Gijon (km 507)

30 km, hügelig bis 300 m Anstiege (bergig wäre fast übertriebe), Unterkunft in Altstadt, Sightseeing

AUFMARSCH 6:30

Manon und Simona eine zweite Zimmerkollegin schlafen noch. Ich schleiche mich auf leisen Sohlen aus yem Zimmer. Kein Kaffee weil Frühstücksbereich noch abgesperrt ist. Dafür ein Trinkjoghurt mit Wasser verdünnt zum auf der ersten Wanderstunde zu schlürfen. Flüssig leichtes Frühstück. Magen ned voll und ned leer.

TRIBUT AN LUCIA

Lucia ist gestern 45 km und 1100 hm gelaufen. trotz schwimmen im Meer. ist schon in Deva. Uns eine Tagesetappe voraus. Weswegen wir uns wahrscheinlich nicht mehr sehen werden. Starke Frau. Was die Strecke mit einem 10 bis 12 kg Rucksack heißt spürt man wenn man es mal ausprobiert hat =) Lucia läuft in Sandalen – die Steigerungsform. Hat begrenzt Zeit, darum die größeren Distanzen. Allgemein hat sie mal einen 100 km in 24 Stunden Marsch gemacht und geschafft. Lässt uns Burschen stehen. Bei zierlichen 160 cm. Have a Safe Travel und Buon Camino! 

BERGIG – ÄHM HÜGELIG

Heute wirds “bergigen”. 800 hm. 30 km bis Gijon. Freu mich immer wieder über das bergauf schwitzen. Liegt mir fast mehr als im Flachland gehen. Österreicher halt =)

ROUTINE, SCHREIB UND FOTOFAUL

Etwas kehr die Schreib und Fotofaulheit ein. Die Strände und Blicke wiederholen sich. Suche eher die neueren Blicke. Darum weniger Schreiben. Später Blogen.

VOR DEN ANSTIEGEN

6 km flache Strecke. Durch die Überbleibsel einer Fiesta im Vorort durch Letzte Betrunken. Ich schlürfe mein Frühstücksjoghurt.

 
BLOGEN

Blogen hat, auch wenn es zach ist, was für sich. Die Leute und man selbst freuen sich. Erinnerungen zum Nachschauen, sonst käme vieles durcheinander in den Erinnerungen. Und der Tag wird nur so lange gestaltet, dass sich ein Blog über den Tag ausgeht. War in den letzten Tagen nach dem längsten Tag etwas kurz gekommen. Bin am Aufholen. Eine Zeit die es mir wert ist.

CAMINO NORTE ODER CAMINO PROMITIVO?

In etwa 6 km nach Villaviciosa muss man sich entscheiden, ob man den Camino Norte nach Gijon geradeaus weiter geht, wie Lukas und ich, oder links auf den Camino Primitivo nach Oviedo abbiegt, wie Manon. Die Abzweigung kommt überraschend schnell. Camino Primitivo ich seh Dich wieder! Ein ander mal. Manon alles Gute!

ERSTER ANSTIEG

Am Ende des ersten Berges (bei uns ein Hügel) bin ich fast überrascht wie schnell ich drüber bin. Banane und Orange als Jause und ein paar Pistazien für den zweiten Anstieg. Herrliche Ausblicke

BETTWANZEN AM CAMINO 😒

Beim Abstieg treffe ich Claudia eine Deutsche die mir von den Bettwanzen erzählt die sie in zwei Herbergen aufgegriffen hat und sie auf Arm und Gesicht angeknabbert haben. Mann oh denk ich. Keine Mückenstiche im Gesicht, die seit drei Tagen da sind und härten, das warnen Bettwanzen. Sind an sich unkritisch aber unangenehm. Vor allem schleppt man sie dann oft im Gepäck in die nächste Herberge mit. Kleine Pilger der nervigen Art. Behandlung des Gepäcks: Alles in einen Sack dann mot Giftspray für 2 Stunden ordentlich ziehen lassen. Gewand bei 60 Grad oder mehr waschen und trocknen. Rucksack vom Bett fernhalten. Wenn die Herberge Bettwanzenbefallen ist diese chemisch reinigen. Ist dann für eine Woche dicht. Aufgrund der vielen Pilger und wechselnden Bettschläfer reisen die Biester schnell. Da ich auch mehrere Bisse auf Arm und zwei im Gesicht hab steht bei der nächsten Möglichkeit eine ordentliche vorbeugende Entwanzungskur an. Ich bedanke mich bei Claudia und gehe weiter. Liegt mir gedanklich bissl im Kopf. Schaß. Positiv Gesehen haben mir die Wanzen einen Kuss auf die Wange verpasst.

ZWEITER ANSTIEG

Auch der ist überraschend schnell genommen. 

Wollte schon immer mal nach Casablanca 😂

Ehe der Abstieg und der Marsch durch die Vorstadt von Gijon beginnt – die ziehen sich etwas.

Typischer Asturischer Garten.

Blick auf die nahende Stadt.

Freude an kleinen Details finden. Türgriffkunst

Löwenhund? 😄

VORORTE VON GIJON

Unterwegs gibts einem Baum mit kleinen reifen Pflaumen – glaub bei uns daheim Kriecherl bezeichnet.

Blicke auf Gijon.

Nette Brunnen.

GIJON

Gijon ist eng, lebendig, traditionell, industriell, direkt am Meer. Menschen nutzen die Ebbe um am Stadtstrand unterwegs zu sein. Bei Flut rollen die Wellen an die Stadtmauer. Bei Ebbe spielt man dagegen Tennis und das Meer ist 50 Meter weiter draußen.


ERSTES BLASERL?

Die Innenseite der Ferse im Schuh löst sich auf. Km 550 oder so. Eventuell kommt ein Blaserl =)
Lande in Gijon beim Strand. Die ins Auge gefasste Pension ist entweder voll, oder meine Spanisch Kenntnisse nicht ausreichend.
Etwas anstrengend auf die schnelle eike Unterkunft organisieren. 

MEETING LUKAS

Lukas aus Tschechien ist auch angekommen. Rufen uns zusammen. Per Schnittpunkt aus Strand und Straßenname ermittel ich seine Koordinaten und spaziere den 1 km zum Treffpunkt. 
Wir spazieren durch die Altstadt, eigentlich zurück auf dem Weg zur Herberge im Vorort von Gijon, stolpern über eine weitere Herberge. Die ist zwar voll, empfiehlt uns aber ein günstiges Hotel ums Eck. Bekommen dort für 15 EUR pro Person im Doppelzimmer ein Bett. Mitten in der Altstadt =)
Shopping für Abendessen und Jause für morgen, dann Sightseeing Tour. Sonntags kommt man gratis in die Museen.
Tim, Yugon und Lui sind auch in der Stadt. Mal schauen wo man sich trifft.

LUI ZIEHT BEI UNS EIN
Lui folgt den telefonischen Anweisungen und findet unser Hotel. Sitze vorm Jotel bei einer Flasche Cider und schenke Lui bei Ankunft einen Apfelmost zur Begrüßung ein. Er zieht bei uns ein. 10 EUR Aufpreis. Lukas und Lui in den Betten, ich am Boden. Meine bewusste Entscheidung. Erst Bettwanzen frei werden. Bed stay safe. Bettkondom keines dabei, also Boden.

INDOOR GASKOCHERSESSION

Kochen Pasta ala Tuna und Tomatensauce begleitet von allerlei Rohgemüse Käse und Fisch. Lecker

UMSTELLUNG ERNÄHRUNG AUF MEHR EIGENKÜCHE OBST UND GEMÜSE

Allgemein habe ich meine Ernährung etwas umgestellt. Weniger Pilgermenüs und Tappas. Mehr selbst kochen, Obst und Trinkjoghurt zum Frühstück und Gemüse und Salat zum Abendessen.

Tut Körper, Magen, Seele und Bauchumfang gut 😄

STADTBUMMEL

Bummeln durch die Altstadt von Gijon am Meer. Man bekommt von hier aus einen guten Überblick über die Stadt. Spanische Hafenstadt trifft auf Industrie. Museen schon zu. 

Feiner Skaterpark.

Runter zum Hafen.

Die jungen und alten Leute sitzen gesellig in Gruppen.

Drei nehmen den Platz am Hafen.

Tagsüber gab es Folklore. Hartgesottene verweilen noch.

Hinweise auf Cider überall.

Mia schauen heim. Legen uns schlafen. Mitten in der Altstadt =)

Gute Nacht miteinander!

RESÜMEE

Ned verzagen, Lösung ist schon unterwegs. In dem Fall Unterkunft, Treffpunkt und Zimmerkollegen.

Camino Norte 2017: Tag 16 – La Isla – Villaviciosa (km 477)

Entspannte 22 km. Gehe mit Lukas aus CZ. Neuer Wanderpartner. Wiedersehen mit Jesus und Buddha und Manon =) und Abschied feiern weil sich die Caminos trennen.

FRÜH ALLEINE LOS

Gehe um 6:30 alleine los. Hinterlasse Lucia einen Smiley aus Papier als Überraschung. 
Hab das Bedürfnis morgens allein zu laufen.  Sonnenaufgang ist eine feine Zeit. Besonders am Meer. Blick auf den Strand von La Isla weils jetzt wieder landeinwärts geht.

Grübel über ein Gespräch mit Lui über Festhalten und Loslassen nach. Die Gedanken fühlen sich fehl am Platz an. Sind ned meine. Mir gibt mein Weg Kraft. Geh ich einen andern verlauf ich mich. Gesagt getan, lande ich mitten in einer Wiese ohne Weg. Lache über mich selbst. Gedanken beiseite gewischt. Justiert. Zurückgehen, oder eigener Weg?

MORGENSTUND HOFFE KEIN BISSIGER HUND

Abenteuer des Mister B – Gedankenauszug.

Gedankenvoll mich verlaufen. Auf einer Kuhwiese im Dornenbusch gelandet. Glücklicherweise ohne Kühe. Durch Gebüsch gekämpft und über Aker gelaufen. Gehofft dass der Bauer auf dessen Einfahrtstorinnenseite an der ich abgekommen bin mit größter Unwahrscheinlichkeit KEINEN Hund hat. Oder ich entsprechend im Parkourstil meinen 12 kg Rucksack mit mir dran drüber wuchten kann. Über den Zaun geklettert. Auf Gerri einen Irischen Mitpilger getroffen 😊 Punktgenau am Weg gelandet. Muschel am Einfahrtstor über das ich geklettert bin. Gedanklich und echt verlaufen. Erkannt. Bei beidem meinen Weg retour gefunden.

COLUNGA – WIFI 😂

Treffe nach 1,5 Stunden in Calunga ein. Kleines Städchen. Schwenke zwecks Kaffee und WIFI Lagecheck bei einer Bar am Straßeneck ein. Es gibt WIFI!! Wie geil. Seit 5 Tagen bin ich Blogüberfällig. Freu mich. Pause wird ausgedehnt. Häppchen Essen dazu. Innerhalb von 2 Stunden sind 2 Blogs online und die Bilder für den dritten. Lui, Manon, Lukas und Lucia abgekommen und die Bar quillt vor Einheimischen und Pilgern über. Lebendige Athmosphäre. Produktiv gewesen. Love it. Manon chillt am Boden. Hat auch einen Blog. Wandering Orca.

Quatsche mit Lui über die Erkenntnis des eigenen Wegs. Drum bringt def Versuch wen überzeugen nix. Rat macht nur Sinn wemma es aus der Brille des anderen sieht. Sonst ist a Schlag und passt ziemlich wahrscheinlich ned zur Art desjenigen. Beide sind sich einig. 

ZUSAMMEN WEITER GEHEN

Lukas und ich verlassen Colunga gemeinsam. Haben eine ähnliche Geschwindigkeit. Berfauf ins Grüne. Onst klauen. Sich gegenseitig helfen beim Obst klauen. Einer biegt den Ast herunter, der andere pflückt. Einer lehnt sich über den Abhang zum Obst pflücken, der ander hält ihn an der zweiten Hand zurück um nicht vorne über zu kippen. Wir reden nicht viel. Irgendwann klickt es. Auch ohne es auszusprechen weiß man, man wird die kommenden Tage gemeinsam gehen. Wortlose Kommunikation. Seilschaft für eine Zeit. Wie sich die nächste Tage herausstellt ist es tatsächlich so.

Asturiens Hinterland ist…

Bäuerlich

Bergig

mit bemerkenswert ordentlichen Blattfressern

Verträumt

Voller Bäche

Gänsehaut verbreitend

VOR VILLAVICIOSA

Lukas biegt 2 km vor Villaviciosa in einer Herberge mit Spende ein und gesellt sich zu Thomas. Mich zieht es ins Zentrum von Villaviciosa. Die Stadt erkunden. Lebendigkeit. Geselligkeit. Vibes.

VILLAVICIOSA – NO RUHIG

Bin mit 14 Uhr doch recht früh in der Herberge. Check erst eine, die ich fast ned find, aufgrund des nüchternen Empfangs entscheid ich mich spontan für die Herberge El Congreso. Geile Wahl. 4er Zimmer. Bettwäsche. Heiße Dusche. Balkon mit Blick am Park. 

WIFI. Freu mich. Noch allein im 4er Zimmer.

Dusche, frisches Gewand und auf gehts zur Lebensmittel Shopping Tour.

WIEDERSEHEN UND ABSCHIED FEIERN
Ich kaufe fürs Abendessen Suppe, Salat, Melone und Jause für den nächsten Tag. Just als ich zurück zum Hostel gehe sehe ich in der Ferne Tim und Yugo. Freu mich. Renn auf sie zu zum Erschrecken. Sie lachen. Freuen sich mich wieder eingeholt zu haben. Drohen mir dass ich sie nicht loswerde. Ich freu mich ebenso. 
Beide quartieren sich im gleichen Hostel ein wie ich. Zimmernachbarn. Tim grüßt vom Balkon.

Ich hab eine neue Mitbewohnerin bekommen. Manon aus Kanada mit der Okulele. Auch Sarah ist in Town, in der anderen Herberge. Voi geiles unerwartetes Wiedersehen. Vier happy Pilger.

Hocken im Park. Blödeln.

Gehen zusammen Essen. Wiedersehen und Manon Abschied feiern. Sie geht am Camino Primitivo weiter. Wir am Camino Norte.

Jonas schreibt er ist schon in Gijon. Hst 1nen Tag Vorsprung.

Lucia schreibt gegen 20:30 sie ist happy aber erledigt in Deva gelandet. 45 km, 1100 hm. Stark. Bissi verrückt. Sie muss bis 12.7 in Fisterra sein, am 13.7 geht der Rückflug. Darum das Pushen. Wir haben mehr Zeit.

Zu viert gehen wir in eine Einheimische Sidraria (Cider Lokal). Nur Spanisch. Voll mit Spaniern die spät abends zum Essen kommen. Wir die einzigen Nichtspanier. Es ist laut. Lebendig. Cider wird von hoch über dem Kopf in Gläser gegossen, ein Teil verschüttet. Gehört zum Spektakel. Im Hintergrund läuft im Fernsehen eine Erotikszene. Keinen störts. Manon und Yugon steht der Mund offen.

Wir bestellen jeder ein bis zwei Portionen. Der Kellnern lacht. Jede Portion reicht für vier. Wir verstehen in Spanien werden die Portionen unter allen geteilt. Trinken Wein. Lachen. Werde aus dem Handy hochgerissen. Tim, Yugon und Manon stellen Anspruch auf meine Anwesenheit. Schön. Alle happy. Bäuche berstend voll. 

Selbst vorm Lokal ist viel los.

Rückweg durch die beleuchtete Stadt. Rathaus at Night.

Ausklang am Balkon.

Bettruhe.

RESÜMEE

Zsam gehen braucht keine Worte.

Folge dem Weg der für Dich passt. Auf dem bekommst am meisten Energie. Sonst verrenst Dich noch.

Camino Norte 2017: Tag 15 – Cuerres – La Isla (km 455)

25 km. Nieselig bis bedeckt. Eher allein unterwegs. Einfache Herberge beim Meer. Hospitalierin ist gut 80. Okulele. Straßenkünstler. Mega Veggie Abendessenorgie. Wish for WIFI

DIGITAL UNVERNETZT

Seit 5 Tagen keine ordentlichen WIFI Zugang zum Bloggen. Nur schöne Strände. Gottchen. Soll das ein Zeichen sein? 😂

UNTERWEGS NACH RIBADESELLA

Von Cuerres zum 6 km entfernen Ribadesella sind wir in Regenschutz gehüllt gemeinsam unterwegs. Ribadesella ist eine nette kleine Hafenstadt.

Schöne Altstadt und schmale Gassen mit Blumen

Wet Hair Look – man bemerke den vielseitigen Poncho den ich noch vom Camino Frances 2011 hab – liebe dieses Teil – Unterlage und Regenschutz

Fischereibetriebe

Hafenmole mit Fischerboot

Abwasserablass – schaumig?

Strandpromenade

FÜR SICH SEIN

Ab Ribadesella gehe ich allein. Kopf ausdampfen. Tut gut mal wieder alleine zu cruisen. Ist a bissi zacher, aber hab Bedürfnis wieder mal meinen Weg und mein Tempo zu gehen.

AM WEG NACH SAN ESTEBAN UND WEITER NACH LA ISLA

Der Weg nach San Esteban führt wieder ins Grüne Inland. Der Weg führt durch typisch Asturischen Dörfer. Kornspeicher auf Vierbeinen halten den Vorrat trocken.

Nach San Esteban schlängelt sich der Weg wieder retour zur Küste und an Stränden vorbei Richtung La Isla. Grünland trifft auf Sandstrand.

Am Strand von La Espasa gönne ich mir einen Insalata Mixta – gemischten Salat mit Tunfisch und Ei. Mein Körper will Gemüse und Obst. Zucker Gusto ist eher weg.

LA ISLA

Bin in La Isla angekommen. La Isla ist ein kleines Dorf. Die Wegmarkierung zur Herberge ist etwas verwirrend. Nach längerem Suchen finde ich die helfenden Pfeile und finde die Herberge. Ein älterer Herr bringt mich zum Checkin 300 Meter weiter Richtung Dorf bei einer alten Dame die mit 80 auf Krücken aus dem Haus humpelt und ihren Spaß dran hat mir mit Zeichensprache beim Ausfüllen des Meldeblattes für Pilger spanische Begriffe beizubringen. sie ist resolut. 

Alles erledigt. Herrberge ich komme. Bin halbhungrig. Kontinuierliche 25 km, kurze Jausenstops. Viel Obst. 

Wähle mein Bett und schaue mir die Etappen genauer an. Die heutige und kommenden zwei Etappen sind eigen. Entweder 20 km, oder 40 km gehen. Dazwischen gibt’s keine oder keine günstige Herberge. 

Aufgrund der Wolken und des morgendlichen Nieselregens auch draußen schlafen unangenehm. Also die Wahl zwischen unterfordert oder leicht gehetzt fühlen. In dem Fall unterfordert mit Alternativbeschäftigung.

No niemand von der Gruppe in der Herberge. Schaß. Fühl mich fast einsam.
Manon aus Kananda mit Okulele landet. Freu mich wie blöde. Sie auch. Bekannte Gesichter.
Zeitvertreib Okulele lernen. Eine Französin stellt eine Schüssel vor mich, wirft einen Euro rein und lacht. Muss auch lachen. Boris der Straßenkünstler. Mein erstes mit Musik verdientes Geld.
Thomas, Lukas, Lucia und Lui landen. Thomas wirft ebenfalls ein paar Cent rein. Alle lachen.
Manon schläft zur Musik am Bett.
Lui kocht uns zum Abendessen mit allerlei Gemüse ein. Omlett mit Käse, Gemüse ala Tomatino, dazu Rohkost Salata, Tomaten, Zwiebel, Oliven, Paprika, Champignon, Käse, … Wie sind begeistert. Körper jubelt. Gesundes Essen.

Gesund gegessen. Wohlgefühl.

Planen den morgigen Tag.

Call home. Fein.

Manon zupft an der Okulele Led Zeppelin.

 Herrlicher Tagesausklang.
RESÜMEE

Schön wenn Leute da sind 😊

Vielleicht leg ich mir ne Okulele zu

Camino Norte 2017: Tag 14 – Llanes – Cuerres (km 430)

Auskurieren, 26 km, kurzer Tag, Ökologischen Herberge von Kathrin, Zsam Abendessen und Frühstücken

LLANES ERWACHT

Die anderen schlafen noch. Draußen fährt eine Straßenkehrmaschine. Nebeln hängt in der Luft. Vögel zwitschern. Möven kichern. Gestern war er “Der längste Tag”. Heute zeigt sich wie es uns danach geht 😂

GENUSSVOLLES AUSSCHLAFEN

Tagwache ist heute bei den meisten spät so gegen 7 Uhr. Ich bin seit 6 auf. Schreibe Tagebuch. Treffen uns zum Kaffeeplaudern. Reflektieren. Frühstück um 8 Uhr. 

Heute nach dem Längsten Tag sind alle etwas geschafft. Verarbeiten Umfang und Eindrücke von gestern. Jeder für sich. 

Blicke aus dem Fenster.

LOSGEHEN IN KLEINEREN GRUPPEN

Sarah und Lui bleiben noch etwas. Lukas, Thomas, Lucia und ich gehen gegen 9 Uhr. Jonas ist schon unterwegs.

Schönheit der Rauheit

AUSWIRKUNG LANGER TAGE

Unterwegs scherzen wir über den gestrigen Tag. Merken zugleich wir sind platt.

Was man an einem Tag mehr als 30 km geht, geht man dann am folgenden Tag eher weniger als 30 km. Bis der Körper sich erholt hat. Heißt voraussichtlich nehmen wir es gemütlich und treffen vielleicht auch wieder Tim und Yugo die langsamer unterwegs sind.

BEDECKT BIS NIESELIG

Es ist bewölkt. Nachmittags nieselig. Feines Gehwetter. Uns kommt es entgegen, weil die Sonne zusätzlich etwas belastet.

Lucia will trotz grauem Himmel ein Bad in dem Welle nehmen. Lukas und Thomas gehen derweilen weiter.

Lucia ist schon 100 Meter weiter draußen in den Wellen und mein Bademotivator. Ich zögere noch. Mache Fotos vom Strand. Meine Badeambitionen aufgrund des Wetters und 18 Grad getrübt. Nachdem Lucia jede Gelegenheit zum Baden nimmt für mich eine angenehme Option meinem Inneren Schweinehund zu überwinden. Nach der dritten Aufforderung beteilige ich mich an einem Schwumm. Mit weniger Sonne durchaus eher frisch.

Thomas und Lukas sind voraus. Lucia und ich gehen oft schweigend. Kopf leer. 

Bewundern Wegelagerer die den Verkehr beobachten

Und Fischerdörfer in denen bei Ebbe verborgene Schiffe auftauchen

und ein verlassenes Kloster

Der ganze Tag scheint wie ein feuchter Sonntag Vormittag.

Ein Strand der zu mir passt =)

KÜRZER TRETEN

Treffen wieder auf Lukas und Thomas und gehen in Villahormes pausieren. Aus den ursprünglich geplanten 32 km nach Ribadesella werden 26 km zu einer Ökologischen Herberge in Cuerres. Heute wollen die Füße entspannen, der Kopf Bloggen =). Reservieren telefonisch für 4. Lucia zweifelt noch.

Treffen in Nueva wieder auf Lui aus Holland. Lachen. Hätten wir vorhersagen sollen. Erzählen Lui von der Ökologie Herberge. Er ist dabei. Zwar kein Zimmer reserviert aber mal schauen.

Gehen von Villahormes nach Pieneres und weiter nach Cuerres.

Künstlerische Gegend.

ÖKOLOGISCHE HERBERGE IN CUERRES

Ankunft bei der ökologisch geführten herrliche Herberge im französischen Charlet Stil. Holz. Dusche. Hund. 

Gelebte Ökologie und herzliche Werte mit der freundlichen Gastgeberin Katherina.

Gemeinsames Abendessen. Grün rundum. 5 Pilger happy. Danke liebes Universum.
Aus für heute.

WIFI geht aber keine Internetverbindung also kein Bloggen. Ruhepause.

Zum Abendessen gib es Humus, Teigtaschen in Reisblättern mit süßem Kohl gefüllt, Couscoussalat und Fruchtsalat.

Wir lassen den Tag bei Cider Verkostung, auf der Couch oder auf dem Balkon ausklingen. Es duftet im Haus nach Holz.

Wird eine feine Nacht. Schlaft gut.
RESÜMEE

Lange Tage fordern ihren Tribut.

Camino Norte 2017: Tag 13 – DER LÄNGSTE TAG – San Vincente de la Barque – Llanes (km 405) 

Der längste Tag (des Jahres) heißt bei Sonnenwende von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang aktiv sein

14 Stunden Sonne, 3 Badestopps, 53 km Wandern, das längste Badewandern des Jahres, happy easy far

DER LÄNGSTE TAG – DIE IDEE

sei erklärt

Am 21.6, zugleich Sonnenwende, geht die Sonne am frühesten auf und spätesten unter. Diese Zeit soll genutzt werden für besondere Projekte.

Vor gut 10 Jahren war die Idee des Längsten Tages geboren. Ein sportliches Ereignis das zu Sonnenaufgang beginnt und zu Sonnenuntergang, oder wenn Erschöpfung eintritt beendet ist. Damalige Idee war an einem Tag von Graz zum Dachstein zu radeln und anschließend am selben Tag den Gipfel des Dachsteins zu erklimmen. Wir (David, Peter, Phillip, Boris) haben es bis zur Dachsteinsbergstation geschafft. Ende 23 Uhr mit Sonnwendfeuer in der Ferne.
Diese Tradition wird am Camino weitergeführt. Heißt gehen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. 

Da es eine geile Idee ist, fanden sich doch 4 bis 5 Weggefährten und noch mehr, wenn man diejenigen mitzählt die unterwegs oder per Whatsapp davon Wind bekommen hatten und am 21.6 ebenso eine Mördertour ansetzten.
Allerdings sei das Projekt IMMER den Rahmenbedingungen angepasst. In dem Fall gibt es aufgrund der vielen Strände am Camino Norte um die Frage: “Wieviel Kilometer schaffen wir zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang wenn wir jede Badegelegeheit nutzen?”

Also Badewandern der exzessiven Art.

WICHTIG

  • Jeder beißt bis zu einem für ihn verträglichen Maß – keine bleibenden Schäden riskieren. 
  • Schauen was noch geht ab Kilometer 30
  • Kleinere Unannehmlichkeiten vergehen oft – hatte vormittags Magenzwicken und links Hüftschmerz – hat die Nachmittagssonne weggeröstet – schmerzfrei am Ende angekommen.
  • Freude an der Idee und dem was ist stehen im Vordergrund.
  • Jeder bringt ein was er an dem Tag gern erleben möchte

DAS TEAM

  • Jonas aus Norwegen
  • Lucia aus der Slowakei
  • Sarah aus Südafrika
  • Christiano aus Italien
  • Boris aus Österreich
  • Lui aus den Niederlanden

DER LÄNGSTE TAG AM CAMINO NORTE 2017 – BILDGESCHICHTE
Aufgrund des intensiven Tages gibt es hier nur mehr eine Fotoserie und keine tieferen Überlegungen ☺

“GEH” MA BADEN 😂
6:21 Groupy Foto – zfrua – Abmarsch 6:23 Aufbruch von San Vincente de la Baquera – sms to home “leaving base” – weiß im Gesicht von der Sonnencreme Stärke 50. Lui grad ned da

Raus aus San Vincente de la Baquera – passendes Motto für den Tag

Sonnenaufgang mit Blick zurück 

Sonne arbeitet sich empor

Riverside bei Hortigal (ca km 6) – es ist hell. 

In Serdio wartet ein erster Kaffee (ca km 8)

Christiano hat sich bereits abgesetzt.
Vormittag im Grünen auf dem Weg mach Colombres. Jonas setzt sich ab.

WIFI is everywhere. Früher RIP

Kurz vor Colombres (ca km 18) – Shopping Stop

Entlang der Küste spazieren

Groupy Foto bei Buelna – Lukas und Thomas aus CZ sind zu uns gestoßen

Inland Meerwasserdurchbruch Baden 1 (ca km 25) bei Bufones de Buelna

Türkises Wasser 

Sandbucht – Baden 2 (ca km 28) kurz nach Buelna – treffen Christiano wieder. Hat 2 Stunden auf uns gewartet. Ja wir waren sehr entspannt unterwegs 😂

Geiler Stier 😂

Kieselbucht – Baden 3 “Plays de Bretones” (ca km 35)

leider kein Foto 🙄 weiße runde Fußballgroße Kieselsteine und anrollende Wellen

Badewanderer unterwegs (ca km 38)

Langer Marsch – finale 12 km – Badehose gegen Kurze Hose getauscht

Berge küssen Meer (ca km 47)

Blick in die Berge vor Llanes (ca km 49)

Kleiner Strand vor Llanes zum Erkunden – aufgrund Ermüdung und abkühlenden Abends ausgelassen (ca km 50)

Abstieg nach Llanes – Tagesausklang (ca km 51)

Jonas nimmt uns in Llanes in Empfang. War schon 3 Stunden vorher da und hat 2 Stunden davon am Strand ausgeschlafen. Krass diese Wikinger Gene 😊

BADESTOPS ALS PERFEKTER HEADFAKE

Die Abwechslung von Gehen und efrischendem Baden hat fast einen Badetag aus dem Projekt gemacht wo alle verdutzt waren, dass es am Ende 53 km wurden. In feine geile Scheibchen zerlegt isst sich ein Monstertag lecker. Die letzten 5 km waren ermüdend weil die Füße eher platt waren. Die geile Herberge hat die Gemüter fröhlich gestimmt und den meichten Blessuren einen Ort zum Auskurieren gegeben.

ENTSCHEIDUNG – nicht weiter, lieber den Tag ausklingen lassen

Wir entscheiden uns dafür den Tag bei Sonnenuntergang mit Essen und Wein ausklingen zu lassen. Hat den angenehmen Vorteil einer Dusche und eines trockenen Betts. Draußen schlafen ist aufgrund des Wetters grausig.

Das erste Abendessen listet vernünftige Preise, allerdings weil die Portionen halb so groß sind.

Kehren in die Herberge ein. Nur Christiano zieht noch weiter. Starker Mann.

HERBERGE UND ZWEITES ABENDESSEN
Mädels behandeln die Füße und Whatsappen. Burschen spazieren durch die Stadt und holen sich Fast Food.

Bringen Sarah und Lucia Pommes und Falafel vorbei. 

Lassen den Tag mit Lui und Jonas bei Bier, Wein, Kartoffeln, Falafel ausklingen.

53 KILOMETER, 3 MAL BADEN, EASY BADEWANDER, BISSI ERLEDIGT, HAPPY

5 glückliche Pilger. Tag erfolgreich beendet. Projekt längster Tag 2017 abgeschlossen. Mal schauen wie es uns morgen geht.

TEAM, VIELEN DANK FÜR EUREN EINSATZ!!

Camino Norte 2017: Tag 12 – Cobreces – San Vincente de la Barque (km 352)

Sonnenschein, Gruppenvibes, 25 km Badewandern

MORGENSTUNDEN

Nacht okay. Einfache Herberge. Lucia, Christiano und ich gehen früh los. Scherzen mit Tim und Yugo. Die kommen nach.
Verlassen Cobreces um 6:30. Es ist Sonnenaufgang. Entsprechend tiefrot zeigt sich die Küste.

KOPFLEER, ARBEITSVERLIEBT, GLÜCKLICH

Hab derzeit wenige Gedanken beim Gehen. Kopf ist oft einfach leer. Es geht dahin. Geile Küste. Grünes Inland. Beides verändert sich merkbar. 

Immer wieder bin ich einfach dafür happy hier zu sein, meine Arbeit daheim echt gern zu machen, Leute daheim zu haben auf die ich mich freue und neue Leute kennenzulernen die mich ein Stück begleiten, man was voneinander lernt, sich Wege wieder trennen um sich dann gelegentlich dich wieder zu treffen.

FRÜHSTÜCK

Hatten noch keinen Kaffee. Die 2,5 H Marsch nach Comilla haben was von Fasten. Wir freuen uns in Comilla doch ein offenes Cafe zu finden und uns mit Koffein und Zucker aufzumagazinieren. Tipp: Getoasteted halbiertes Croissant mit Schokoladensauce die üblicherweise über Eis gegeben wird. Knusprig, Schokoladig, Gatschiges Geschmackserlebnis: WAHNSINN

ERSTER BADESTOPP 

Verlassen Comilla und biegen ab Richtung Strand mit Aulandschaft. 

Fischer holt sich die im Flachwasser nsch der Ebbe tummelnden Fische. 

Springen in die Wellen und lassen uns von der einleitenden Flut in das Inlandsbecken treiben. Gute 300 Meter weit. Die Strömung hat gut dieselbe Geschwindigkeit wie ein Fluss. Ich am Bauch liegend mit Taucherbrille. Unterwasserwelt gleitet an mir vorbei. 

Das zurückwaten braucht lange gegen die Strömung. Seegras und Sandschlacht, Abwaschen bevor es Jause gibt. Nektarine, Chorizo, Brot, Wasser. Wir sind glücklich. Rucksäcke und Badende blicken verträumt aufs Meer.


Steigen vom Strand über eine Wiese ins nächste Dorf auf. Schlendern entlang. Kein offizieller Weg, dennoch Camino =)

HERZLICHES WIEDERSEHEN, ZWEITER BADESTOPP UND ENREITEN IN SAN VINCENTE DE LA BARQUERA
Bin erst alleine mit Lucia unterwegs, dann stößt einer nach dem andern dazu. Lui und Tim aus Holland. Christiano aus Italien. Nur Yugo aus Kanada haben wir verloren. Wiedersehensfreude bei allen. Sind nun gemeinsam entlang der Küste unterwegs. Blödeln.


Gehen weiter zum Baden am langgezogenen Strand. Zu 5 springen wir im Baywatch Stil in die Wellen. Wer es weiter raus schafft bevor die Füße beim Springen über die Wellen hängen bleiben und man einen Bauchfleck macht. Lachen. Surfen am Bauch die reinrollende Wellen zurück an Strand. Angenehme 18 Grad hat das Wasser.


Packen zusammen, gehen weiter. Manon aus Kanada läuft uns über den Weg. Lucia und Manon kreischen. Burschen blödeln. Sind nun 6.

Steigen am Ende des Strandes auf die Böschung spazieren nach San Vincente de la Barque. Packen zusammen.

Laufen zur Brücke im die Stadt. Hier läuft uns Sarah aus Südafrika über den Weg. Jetzt kreisch ich vor Freude. Hammer. Sind jetzt 7. 


Reiten gemeinsam ein. Alle entwas baff wie sich das trotz eigenem Weg, Geschwindigkeit, Startpunkt WIEDER so geil ergeben hat.
Gruppenselfie als Erinnerung an den Tag. Er war herrlich. Badewandern. Wiedersehen. Vibes. Happy Leute.

 
In der Herberge mit Blick über San Vincente de la Barquera treffen dann noch Yugo aus Kanada und Jonas aus Norwegen gemeinsam ein. Tim ist jetzt wieder happy. Freuen uns. Alle da.
Treffen uns vor der Herberge zum Stadt anschauen, was trinken. Gehen zu 9 was trinken und Essen. Spazieren die mittelalterliche Burg runter. Die Stadt ist von drei Seiten von Wasser umgeben. Feiner Blick.


Gehen was trinken. Stoßen an. Mädels spielen Okolele, Burschen reden über Klimaerwärmung. Camino Family ist da. Wollen immer mehr zsamm ankommen. Caminofamily Feeling.
MORGEN

Heute gut essen, morgen wirds hart =) aber geil

Camino Norte 2017: Tag 11 Boo de Pielagos – Cobreses (km 327)

​42 km, Abenteuer im Grünen, Langatmiger Asphalt, Grüne Hügel, Mittelalterliche Städte, Abschied von Sarah, Abendstimmung, Gewitter in der Fern



MORGENWACHE

5:45 Morgenwache

Feine Nacht gehabt. Luxusunterkunft. Heißt Schlafsack darf im Rucksack bleiben. Es gibt Unterkunft, Bettwäsche, frische Handtücher, Frühstück für 12 EUR in Boo de Pielago der vom Team von Pater Ernesto geführten Herberge.

Von hier weg gibt es 2 Routen. Entweder 1 Stop per Zug, oder ein Umweg entlang von Fluss für 7 km. Die meisten nehmen den zug. Sarah, Lucia  und ich gehen den Umweg. Man ist am Camino um zu entdecken, zu gehen. Nicht um schneller am Ziel zu sein.

Es geht durch hohes feuchtes Gras entlang vom Fluss. Die Sonne geht auf. Der Nebel hängt in der Luft. Das ist kein Umweg. Das ist schön. 

Die Mädels voraus, ich hinterher. Sie gehen schneller. Stimmige Gruppe.

Stoßen in Mogro wieder auf den Pilgerweg. Froh keinen Zug verwendet zu haben.
Es geht weiter durch Industrielle Vororte. Sonne brennt runter. Wir kurbeln die Kilometer. Hier ist es weniger charmant. Kommt mit Städten. 

ZU WENIG GEGESSEN
Ich hatte gestern ein kleines Abendessen und heute ein kleines Frühstück. Der Preis des Blogs. Bekomme ich heute vormittag zu spüren. Unterzucker, Schwindel, Hitze brennt runter. Nach 3 Stunden Kaffee und Tortilla. Noch zu wenig. Nach 5 Stunden beeinspruche ich einen ausgiebigen Pilgerboxenstop in einer Bar. Justin holt uns ein und gesellt sich dazu. Sandwich, Cola, ein Bier. Körper erholt sich. Meine Energie kommt zurück. Bin froh. Es geht bergauf. Learning für 21.6 an den Vortagen gut essen. Gut frühstücken. Es rächt sich wenn nicht. Schokotasche als Frühstück besorgen.

ZURÜCK INS HINTERLAND
Weiter gehts durch die Vororte. Ab Viveda gehen wie wieder über ruhigere Straßen durchs Grüne. Herrliche Ausblicke und Begegnungen der tierischen Art.

Sehen einen Storch. Sarah und ich stacheln uns gegenseitig wer den Storch zuerst gesehen hatte, bekommt zuerst ein Kind.
Sarah kauft unterwegs bei einer Käserei Käse.
Steigen ab und vor uns taucht die Mittelalterliche Stadt Santillana del Mar auf. Filmkulissenreif. Leicht touristisch. Wunderschön.

SANTILLANA DEL MAR

Spazieren durch das Dorf. Essen Salat. Trinken kühles. Beobachten Ripperl auf Kantabrische Art beim Braten.

Überlegen ob weiter gehen oder bleiben. Sarah und Justin sind eher für bleiben. Lucia und ich treibt es weiter. Der Zeitpunkt wo Sarah und mein Weg sich trennen ist gekommen. Beide wissen es. Melancholie kommt auf. Waren 6 Tage zusammen unterwegs. Sarah besteht drauf dass ich die Hälfte des Käse mitnehme. Mir fällt erst später auf, dass sie mich immer mit gesunden Dingen verpflegt hat. Orangen, Äpfel, Nüsse, geklaute Pflaumen, Haribo, Käse. Ich war der Motivatior und Bespaßer. Beider sagen danke für die Zeit.

MEETING – SHARING – ATTACHING – SEPARATE WAYS – DETACHING – MELANCHOLY

Das ist ein Teil des Caminos. Man begegnet sich. Geht zusammen. Verbundenheit entsteht. Man weiß es ist für eine Zeit, mag den Tag rausschieben wo sich die Wege trennen. Man weiß es wird so sein. Schätzt die Zeit. Die Wege trennen sich. Emotionen kommen hoch. Man ist melancholisch. Verbindung lösen. Loslassen. Weitergehen. Wie das Leben in Zeitraffer. 

Sarah und Justin begleiten uns ein Stück zu einem Campigplatz mit Swimmingpool. Eine Art letzter momentaner gemeinsamer Spaziergang. Wir gehen langsam. Aufmerksam. 

Sarah und Justin bleiben beim Campingplaz. Springen in den Pool. Genießen die Zeit. 
Lucia und ich shoppen was zu Essen. 

Abschied. Drücken. Seufzen. Schön wars. 
Lucia und ich gehen weiter.

AUSBLICK

Es wird kühler. Der Abend zeigt sich. Es wird ruhiger. Schöne Stimmung. 

Entspannt. Bin froh wieder gemeinsam weiter zugehen. Lucia ist ein verrücktes Huhn Läuft den Camino in Sandalen. Lässt mich vom Tempo her links liegen.

Ich erzähle ihr vom 21.6 “der längste Tag”. Sie ist dabei. Ich freu mich wir blöde. High five und weiter gehts nach Cobreces.

Kommen an. Füße fit. Bin happy. Treffen Martin aus Polen. Später Jesus und Buddha. Neue Pilger. Geil. Wieder a feine Gesellschaft.

Jonas aus Norwegen. Tim aus Holland. Yugo aus Kanada. Sonja, Sabine und Paul aus Deutschland. Jerry aus den Usa. Lucia aus der Slovakei. Boris aus Österreich.

Trinken essen gehen später zur Klosterherrberge. Ist einfach, aber trocken und mit Klo und Dusche. Geiler Marsch. Feiner Tag. 

RESMÜMEE

Attaching und Detatching sind zwei Konstantem am Jakobsweg. Wie im Leben. Es ist wichtig beide zuzulassen und auf sein Inneres zu hören.

Nimm ruhig den Umweg. Er kann die schönerem Erlebnisse geben.